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Animation - Grundlagen |
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Grundlage
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Grundlage ist das digitale Gebäudemodell. Dieses ist, im Gegensatz zu real gebauten Architekturmodellen, für den Menschen nicht direkt visuell erlebbar. Man braucht eine Schnittstelle zwischen dem digitalen Modell (schließlich existiert es bisher nur als Datenmodell auf einer Festplatte) und den menschlichen Sinnen. Diese Schnittstelle stellt bei fotorealistischen Visualisierungen der Renderer eines 3D-CAD-Programmes bzw. eines Visualisierungs-Programmes dar. Erst die Erstellung anschaulicher Bilder ermöglicht es, die CAD-Konstruktionen auch für Nicht-Spezialisten verständlich aufzubereiten. Eine gelungene optische Präsentation kann heute sogar die technischen und funktionalen Gesichtspunkte eines Gebäudes in den Hintergrund rücken, sie kann vor allem beim Laien ohne bautechnisches Wissen mehr Überzeugungsarbeit leisten als technische Zeichnungen oder erklärende Worte.
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Rendering |
Aus einem dreidimensionalen CAD-Modell wird mittels computergestützten Auswertungsalgorithmen ein zweidimensionales Pixelbild erzeugt (Rendering). Nahezu alle modernen CAD-Programme bieten einen integrierten Renderer. Somit mag sich hier die Frage nach der Notwendigkeit eines weiteren Programmes stellen, gerade da das verwendete ArchiCAD vergleichsweise weitgehende Funktionen bietet. Für einfache Visualisierungen ausreichend, ist das integrierte Rendermodul jedoch für anspruchsvolle Visualisierungsaufgaben nur bedingt geeignet. Die Softwarehersteller legen hier eindeutig den Schwerpunkt auf die CAD-Funktionalität ihrer Produkte. Für den Bereich der Architekturvisualisierung lassen sich Software-technisch drei Render-Möglichkeiten unterscheiden:
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integrierte
Renderer |
Dies sind die in der Standardinstallation der CAD-Software integrierten Render-Module. Es entstehen keine weiteren Kosten und der Planer hat keinerlei Probleme mit Schnittstellen oder Exportverlusten. Nachteilig sind die, im Vergleich zu externen Programmen, meist geringeren Qualitäten der Renderer.
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Das
für diese Diplomarbeit verwendete ArchiCAD 6.5 bietet einen vergleichsweise
funktionsstarken Renderer mit vielfältigen Exportformaten. So können
Einzelbilder, Filme, QTVR-Panoramen und QTVR-Objekten mit verschiedenen
Qualitätseinstellungen (siehe Abbildung 5.1a) gerendert werden.
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AutoCAD 2000 bietet im Gegensatz zu ArchiCAD 6.5 mehrere Render-Algorithmen; Gouraud und Phong (siehe Abbildung 5.1b), sowie analog dem Allplan den qualitativ besseren Raytracing-Algorithmus (siehe Abbildung 5.1c). Bemerkenswert ist die bei allen Programmen vorhandene Antialiasing-Funktion (>Glossar) zur Unterdrückung von Treppenstufeneffekten. Da diese die Render-Dauer erheblich verlängert, sollte sie im Normalfall immer so niedrig wie möglich eingestellt werden. Höhere Einstellungen sind nur bei Gebäudemodellen mit vielen feingliedrigen bzw. dünnen Bauteilen sinnvoll.
Bei den beiden AutoCAD-Aufsätzen AutoCAD Architectural Desktop 2 und ACAD-Bau 2000 sind die Einstellungen für das Rendering nahezu identisch mit denen des "nackten" AutoCAD 2000. Hier zeigt sich nochmals das Konzept: die Grundfunktionen stellt das AutoCAD, die branchenbezogenen Funktionen stellt der Aufsatz. Leider bieten weder AutoCAD, noch einer der Aufsätze, das Rendern von Panoramen an. Es lassen sich zwar beliebig breite Bilder rendern, für das Zusammenstellen zu Panoramadateien, wie z.B. Quicktime-MOV-Datein, müssten jedoch andere Programme verwendet werden. |
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Das Allplan FT16 von Nemetschek besticht durch die große Auswahl an Render-Algorithmen (siehe Abbildung 5.1d): Flat (>Glossar), Gouraud (>Glossar), Phong (>Glossar), Quick-Ray und Ray-Tracing. Mit steigender Qualität der Render-Algorithmen steigt beim Allplan auch die benötigte Zeit pro Bild an. Das Raytracing-Verfahren zählt hier zu den hochwertigsten. Sind die Render-Zeiten bei einfachen Gebäudemodellen noch in etwa mit denen des Phong-Algorithmus vergleichbar, so steigt die benötigte Zeitspanne pro Bild bei großen Glasflächen und entsprechenden Spiegelungseffekten stark an. Wie das AutoCAD 2000 bietet das Allplan FT16 keine Möglichkeit zum Rendern von Panoramen.
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Plugin- |
Diese Software muss zusätzlich zur CAD-Software erworben und installiert werden. Sie setzt eine bestehende CAD-Software voraus und installiert sich in diese "hinein". Der Anwender ruft die Visualisierungs-Software innerhalb der CAD-Anwendung auf. Sie ist wie ein integrierter Renderer ohne Schnittstellenproblematik, besitzt jedoch auch die gleichen Nachteile. So kann das CAD-Programm für die Dauer der Renderings nicht benutzt werden. Für den Einsatz auf einem eigenen Render-Computer muss neben den Anschaffungskosten des Plugin-Renderers auch der Erwerb einer weiteren Lizenz des CAD-Programmes einkalkuliert werden. Angesichts der hohen Preise professioneller CAD-Programme erscheint diese Lösung nicht sehr wirtschaftlich. Ein großer Vorteil von Plugin-Renderern ist die direkte Verfügbarkeit im CAD-Programm. So lässt sich auch während des Konstruktionsprozesses "mal schnell" eine qualitativ hochwertige Visualisierung anfertigen. Bei zeitintensiven Renderings wie Animationsfilmen können sich die Wartezeiten jedoch als störend erweisen, der zeitliche Ablauf des Planungsprozesses kann hierdurch behindert werden. So beschränkt sich der Einsatz von Plugin-Renderern auf Visualisierungen mit geringer Render-Zeit. |
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Eigenständige
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Sie müssen ebenfalls zusätzlich zur CAD-Software erworben werden. Im Gegensatz zu Plugin- (aufbauende) Renderern benötigen diese keine vorhandene CAD-Installation und sind damit komplett "eigenständig". Die eigenständigen Visualisierungsprogramme lassen sich hierbei in zwei Gruppen aufteilen:
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Zusammen-
fassung |
Zusammenfassend werden die jeweiligen Vor- und Nachteile dargestellt:
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Hilfe zu Fachbegriffen finden Sie im Glossar: 1_ _A_ _B_ _C_ _D_ _E_ _F_ _G_ _H_ _I_ _J_ _K_ _L_ _M_ _N_ _O_ _P_ _Q_ _R_ _S_ _T_ _U_ _V_ _X_ _Y_ _Z |
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Bau - Diplomarbeit am Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig
Inhalt & Webdesign von Benjamin Beer, Kontakt: webmaster@bbeer.de last update: Monday, July 23, 2001 |