5.2 |
Animation - Art*lantis I |
![]() |
||
Einführung
|
Das Art*lantis 4.0, vom amerikanischen Hersteller Abvent, wird u.a. von Graphisoft als zusätzliche Visualisierungslösung für ArchiCAD verkauft. Für das Zusammenspiel beider Programme wurde von Graphisoft eine optimierte Exportschnittstelle für die Art*lantis OPT-Dateien implementiert. Die von Graphisoft vertriebene Version des Art*lantis unterscheidet sich nur minimal von der Originalversion des Herstellers Abvent.
|
|||
Export
|
Das
im ArchiCAD erstellte 3D-Gebäudemodell muss zur Visualisierung in
einem Art*lantis-kompatiblen Format gespeichert werden. Hier bietet das
ArchiCAD eine direkte Exportmöglichkeit für das Art*lantis OPT-Dateiformat.
Der Export funktioniert gut , es werden z.B. neben den Positionen der
Kameras auch die verwendeten Texturen übernommen. Wobei genau genommen
nicht die Textur selbst übergeben wird, sondern der absolute Pfad
der jeweiligen Texturdatei auf der Festplatte. Daher sollten die Texturen
nicht nachträglich verschoben oder umbenannt werden.
|
|||
Import
|
Eine ähnliche Funktion, wie das Auswählen einer Vorlagedatei im ArchiCAD 6.5, ist in Art*lantis 4.0 integriert. Über den Menüpunkt "Ablage" erreicht man den Unterpunkt "Öffnen mit Referenz" (siehe Abbbildung 5.2b). Hiermit ist es möglich, wie im ArchiCAD, eine zweite Art*lantis-Datei als Vorlage auszuwählen. Leider bietet diese Funktion keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten zum Ausschließen bestimmter Elemente, es entsteht hier der Eindruck von einem "Alles oder Nichts". Eine weitere Möglichkeit ist das Übernehmen "per Hand". Hierzu sind die beiden OPT-Dateien mit einer Textverarbeitung zu öffnen. Unter Windows ist hierfür der Texteditor ausreichend. Da alle Einstellungen in einem einfachen Syntax textbasiert gespeichert sind (siehe Abbildung 5.2c), kann man die gewünschten Parameter über "Kopieren" (in der Vorlagedatei) und "Einfügen" (in der Zieldatei) übernehmen.
Folgende Parameter sind hinterlegt:
Auch
wenn die manuellen Änderungsmöglichkeiten sehr umfangreich sind,
so lassen sich Texturverknüpfungen über diese Möglichkeit
nicht ändern. Dies ist umso ärgerlicher, da die Funktion "Öffnen
mit Referenz" nur Texturverknüpfungen übernimmt, neu zugeordnete
Flächen mit entsprechend neuen Texturverknüpfungen werden nicht
übernommen.
|
|||
Triangulation
|
Bei
dem Export aus ArchiCAD wird das parametrische, objektorientierte Gebäudemodell
in ein polygonbasiertes Art*lantis-Modell umgewandelt. War vorher z.B.
eine Kugel durch die Parameter Kugelmittelpunkt (Koordinaten) und Radius
(Länge) denfiniert, so liegt diese danach im Art*lantis als Verknüpfung
einer bestimmten Anzahl einzelner Polygone vor. Entscheidend
ist hierbei die Anzahl der Polygone, je mehr, desto runder und homogener
erscheint die Kugel beim späteren Rendering. Diese Anzahl wird
im Präferenzen-Auswahlfenster von Art*lantis 4.0 eingestellt. Es
stehen drei Stufen zur Verfügung. (siehe Abbildung 5.2d). Jene
ganz rechts stellt die höchste Qualitätseinstellung dar und
sollte für optimale Ergebnisse gewählt werden. |
|||
Preview-
Fenster |
Art*lantis 4.0 bietet im Gegensatz zu ArchiCAD 6.5 ein Preview-Fenster.
Alle Änderungen werden sofort darin angezeigt, bei kleineren Gebäudemodellen
in Echtzeit, bei komplexeren, wie dem IZB-Gebäudemodell, können
(abhängig von der Rechenleistung des PC's) Wartezeiten entstehen.
Zur Verringerung dieser Wartezeiten können drei Parameter des Preview-Fensters
einzeln ausgeschaltet werden: Tranparenz, Raytracing, Schatten. |
|||
Texturen
/
Oberflächen |
Nach
dem Import sollten vor den weiteren Arbeitsschritten die Oberflächeneigenschaften
des Gebäudemodelles überprüft werden. Art*lantis bietet
eine komfortable Funktion zur Zuordnung von Oberflächen per "Drag
and Drop". Die bereits im Kapitel 2.3 erwähnten parametrischen Texturen der Art*lantis-Texturbibliothek bieten umfangreiche Einstellmöglichkeiten. So läßt sich z.B. Glas sehr einfach auf die gewünschten Oberflächen "ziehen" und anschließend editieren. Dabei warnt das Programm bei Aktivierung sehr rechenintensiver Optionen mit einem roten Punkt (siehe Abbildung 5.2f). Der erscheinende Rote Punkt bei "Glanz" weist auf die nun angestellte Oberflächenspiegelung hin. Bei transparenten Oberflächen sind normalerweise die Winkel des eintretenden und austretenden Blickstrahles identisch. Durch Schieben des unteren Reglers in Richtung "Flüssigkeit" wird der Winkel des austretenden Blickstrahles geändert, ein roter Punkt signalisiert die aktivierte Strahlbrechung und warnt vor der erhöhten Renderzeit. Durch den gebrochenen Blickstrahl erscheinen die hinter der transparenten Oberfläche liegenden Objekte nun unklar und verschwommen - als seien sie "unter Wasser".
Dieses Prinzip wurde bei der Realisierung der Wasseroberfläche des großen Sees vor dem IZB-Gebäude angewendet. Erst dieses Nachvollziehen der natürlichen, realen Gesetzmäßigkeiten führte im virtuellen Raum zum Erfolg. Das Funktionsprinzip verdeutlicht Abbildung 5.2g. Die Herstellerfirma Abvent bietet auf den zusätzlichen Shader-CD's vorgefertigte Wasseroberflächen an. Erste Versuche mit diesen führten nicht zum gewünschten Erscheinungsbild. Das Hinzufügen einer ungleichmäßigen, wellenförmigen Oberfläche hätte zwar das Erscheinungsbild des Sees weiter verbessert, doch steht die hierfür erforderliche hohe Anzahl an Polygonen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Die Zielstellung einer Architekturvisualisierung sollte auch hier im Auge behalten werden, wichtiger als der See ist die Gebäudekonstruktion und deren überzeugende Präsentation.
|
|
|
Hilfe zu Fachbegriffen finden Sie im Glossar: 1_ _A_ _B_ _C_ _D_ _E_ _F_ _G_ _H_ _I_ _J_ _K_ _L_ _M_ _N_ _O_ _P_ _Q_ _R_ _S_ _T_ _U_ _V_ _X_ _Y_ _Z |
|
|
|
![]() |
Innovationszentrum
Bau - Diplomarbeit am Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig
Inhalt & Webdesign von Benjamin Beer, Kontakt: webmaster@bbeer.de last update: Monday, July 23, 2001 |