Animation - Art*lantis II

In diesem Kapitel werden die Einstellungen zum Visualisieren und Animieren, zum Erstellen und Platzieren von Lichtquellen sowie das Anlegen von Animationspfaden beschrieben.

 


Abbildung 5.3a: Informationsfenster
(Screenshot Art*lantis 4.0)

Die Komplexität des Gebäudemodelles läßt sich anhand des Art*lantis-Informationsfensters abschätzen (siehe Abbildung 5.3a). Vor allem die Anzahl der Polygone zeigt die hohe Datenmenge, im Falle des IZB summierten sich die Gebäude mit den Außenanlagen auf erstaunliche 1,14 Millionen Polygone, 1,28 Millionen Punkte und 820 Materialien. Doch anhand dieser Zahlen lassen sich benötigte Renderzeiten nur unzureichend abschätzen, noch stärker als die Polygonanzahl haben hier die transparenten und spiegelnden Flächen Einfluss.

In diesem Zuasmmenhang lassen sich die benötigten Renderzeiten der Animationsfilme relativieren: zwei 1000 MHZ-Rechner renderten über drei Wochen.


Abbildung 5.3b:
Beispiel einer platzierten Lichtquelle (Screenshot Art*lantis 4.0)
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Die Anzahl der benötigten Lichtquellen hängt von der Art der Visualisierung ab. Reicht für die Tagesvisualisierung noch eine einzelne Lichtquelle als Sonne aus, so müssen für die Nachtvisualisierung weit mehr gesetzt werden. Im Idealfall stimmen die Lichtquellen in Anzahl und Art sogar mit den später real einzubauenden überein.
Art*lantis unterstützt im Gegensatz zum ArchiCAD nur eine maximale Anzahl von 128 Lichtquellen. Überzählige werden beim Export aus ArchiCAD gelöscht.

Da diese Anzahl für die Nachtvisualisierung des IZB`s nicht ausreichend war, musste das 3D-Modell zweimal unter verschiedenen Namen abgespeichert werden. Das eigentliche 3D-Modell ist bei beiden identisch. Die erste Datei beinhaltet alle Lichtquellen des Außenbereiches und wurde für die Nachtvisualisierung außen verwendet. In der zweiten Datei sind alle Lichtquellen des IZB-Hauptgebäudes enthalten, sie wurde für die Nachtvisualisierung innen verwendet.
Neben der Platzierung der Lichtquellen lassen sich weitere Parameter im Ansichtsfenster komfortabel per Maus verändern. Der gelbe Pfeil in Abbildung 5.3b bestimmt die Leuchtrichtung der Lichtquelle, der kleine Kreisbogen die minimale Leuchtweite, der größere die maximale. Der Strahlungswinkel wird durch die äußeren Linien markiert, die Leuchtrichtung ist hierbei eine Winkelhalbierende.


Abbildung 5.3c: Einstellungen
von Lichtquellen
(Screenshot Art*lantis 4.0)
 
Abbildung 5.3d: Einstellungen der Sonnenstrahlung
(Screenshot Art*lantis 4.0)

Abbildung 5.3c zeigt beispielhaft die Einstellungen einer Lichtquelle. Wichtig für die Nachtvisualisierung ist das Deaktivieren der Option "Direkte Sonne" gemäß Abbildung 5.3d. Für alle Lichtquellen können die Lichtfarbe, die Lichtintensität, die Schatteneinstellungen und die Parameter des Umgebungslichtes getrennt eingestellt werden.

Es gibt es keine Möglichkeit zum gleichzeitigen Ändern von Parametern mehrerer Lichtquellen. Dies ist umso ärgerlicher, da die Einstellungen der Lichtquellen meistens gleich sind. So müssen u.U. alle Lichtquellen einzeln angeklickt und geändert werden; bei 128 Lichtquellen eine zeit- und nervenraubende Arbeit. Zum Simulieren von Streulicht in Lichtquellennähe kann die Option "Umgebungslicht" aktiviert werden. Beachtet werden sollten die Durchdringungseffekte dieses Lichtes. Bei Deckenlampen wird u.U. der Fußboden des darüberliegenden Geschosses "mitbeleuchtet".

 

Das Erstellen eines Animationspfades ist im Art*lantis relativ einfach. Ähnlich einer Gummibandlinie läßt sich der Pfad über Knotenpunkte in die gewünschte Länge und Position ziehen. Abbildung 5.3e zeigt die geschwungene rote Linie des Animationspfades "Anflug auf das IZB". Die gelben Punkte entlang dieser Linie entsprechen den Kamerastandpunkten der Einzelbilder. Liegen die Punkte näher zusammen, so wird die Bewegungsgeschwindigkeit im endgültigen Film erhöht.


Abbildung 5.3e: Animationspfad "Anflug auf das IZB"
(Screenshot Art*lantis 4.0)

Abbildung 5.3f: Funktion
"Stoppuhr" (Screenshot Art*lantis
)
 

 

 

 

Beim Animationfilm "Anflug auf das IZB" musste die Bewegungsgeschwindigkeit der Kamerahöhe angepasst werden; bei gleicher Absolutbewegung erscheinen die Filmteile in großer Höhe langsamer. Zur Kompensierung dieser Problematik wurde eine s.g. Stoppuhr in den Animationspfad eingesetzt. In der Abbildung 5.3f wird die Funktionsweise der Stoppuhr ersichtlich. Die blaue Linie im unteren Bereich repräsentiert die Geschwindigkeit der Kamerabewegung; je steiler, desto schneller. Hier wäre der Film also im Anfangs- und Endbereich langsam, im dazwischenliegenden mittleren Bereich ist die Kamerabewegung schneller.

 

Abbildung 5.3h: Standpunkte der QTVR-Panoramakameras
(Screenshot Art*lantis 4.0)

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Zum Erstellen und Bearbeiten von Panoramen bietet Art*lantis einen eigenen Bearbeitungsmodus. Die Panoramen werden anhand der Kamerastandpunkte platziert. Eine Blickrichtung gibt es prinzipbedingt durch die 360° Drehungen nicht. Weitere Informationen zu QuickTime-Panoramen sind im Kapitel 5.6 nachzulesen.


Abbildung 5.3g: Einstellungen der VR-Panoramastandpunkte
(Screenshot Art*lantis 4.0)

 

 

 

 

 

 

Einzelne Panoramen werden durch Ziehen mit der Maus zu verknüpften Panoramen verbunden. Die Hotspot-Flächen, gemäß Abbildung 5.6f, werden anschließend vom Programm automatisch generiert. Bei geringen Zielwinkeln zwischen den verknüpften Panoramen kann es hierbei zu Überschneidungen der einzelnen Hotspot-Flächen kommen. Über die Editierpunkte der Zielrichtungen können diese nachträglich horizontal verschoben werden, die Überschneidungen sind somit beseitigt.

 


Abbildung 5.3i: Windows-Fehlermeldung zum Programmabsturz von Art*lantis 4.0
Auch ein gutes Programm wie das Art*lantis ist nicht frei von Abstürzen. Diese entstanden meist durch schnelles verschieben oder zoomen in den Ansichtsfenstern. Eine Funktion zum automatischen Abspeichern gibt es nicht.


Hilfe zu Fachbegriffen finden Sie im Glossar:

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last update: Monday, July 23, 2001