reduzierte Farbpalette (Farbreduzierung)

Um die Dateigröße von Fotos/Grafiken für das Internet (bzw. die Online-Kommunikation im Allgemeinen) verträglich zu machen, gibt es mehrere Methoden der Bildkomprimierung. Neben der JPEG-Komprimierung stellt die Reduzierung der Farbpalette eine der wichtigsten Verfahren zur Verkleinerung von Bilddateien dar: GIF-Dateien sind beispielsweise farbreduziert.

Prinzipiell gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, Bilder mit reduzierter Farbpalette zu erstellen:

1. feste Farbpalette:
Wenn mit einer festen Farbpalette gearbeitet wird, erzielt man in der Regel das miserabelste Ergebnis. In einer festen Farbpalette sind alle Regenbogenfarben in einem RGB-Schema gleichmäßig verteilt - d.h.: auf die Grundtöne Rot, Gelb, Grün, Türkis, Blau und Violett entfallen jeweils 40 Abstufungen. Was sich vielleicht auf den ersten Blick noch nach ziemlich vielen Möglichkeiten anhört, ist in der Praxis recht wenig, denn die 40 Abstufungen müssen nicht nur die Übergänge zwischen den 6 Grundfarben erfassen, sondern auch das Spektrum zwischen intensiv leuchtend bis gräulich blaß. Außerdem dürfen die "Nichtfarben" Weiß und Schwarz mit entsprechenden farbneutralen Grauabstufungen nicht vergessen werden. Muß also ein Bild mit 16.7 Mio. Farben auf ein festes 256 Farben-Schema reduziert werden, dann kann das bearbeitende Programm jeder Farbnuance nur sehr grob gerecht werden - das Bild verliert an Brillanz und Aussagekraft. So zu verfahren macht nur dann Sinn, wenn erwartet werden muß, daß mehrere Bilder auf einmal dargestellt werden müssen und das darstellende System (Notebook, Projektor,...) nur 256 Farben darstellen kann.

Siehe auch Vergrößerung des Referenzbildes mit einer festen 256-Farbpalette:

2. optimierte Farbpalette:
Wieder stehen nur 256 Farben zur Verfügung. Aber wenn mit einer "optimierten" Farbpalette gearbeitet wird, werden die 256 verfügbaren "Farbtöpfe" jeweils OPTIMAL auf die jeweilige Bilddatei abgemischt. Wenn also in der Originaldatei violett unterrepräsentiert oder gar nicht vorhanden ist, dann werden die violetten "Farbtöpfe" auf die anderen Farben verteilt. In Bildern von Landschaftsgärtnern gibt es demzufolge dann vielleicht 190 Grüntöne und Betonarchitektur wird mit möglicherweise 200 Grauabstufungen wiedergegeben.

Bilder mit optimierter Farbpalette kommen in der Regel dem Originalbild recht nahe. ABER: zwei Bilder mit jeweils eigener optimierter Farbpalette können auf einem 256-Farben-System nicht gleichzeitig ohne Farbverschiebungen dargestellt werden (Denken Sie an Präsentationen auf Notebooks oder Overhead-Displays!). Wenn das notwendig sein sollte,

Siehe auch Vergrößerung des Referenzbildes mit einer optimierten 256-Farbpalette:

3. gedithert mit fester Farbpalette:
Wieder wird mit einer FESTEN Farbpalette gearbeitet - dieses Mal wird aber der subjektive Farbeindruck durch eine feinmaschige Farbmischung erzeugt. Wenn man sehr nahe an ein solches Bild herangeht, dann sieht man gerade bei größeren Farbflächen oder ruhigen Farbverläufen, wie sich diese durch eine möglichst elegante Plazierung von unterschiedlich farbigen Pixeln mit Farben aus der festen Farbpalette zusammensetzen. In einer gewissen Entfernung sieht so ein 256 Farbenbild dem Originalbild ebenfalls sehr ähnlich. Die Nachteile machen aber dieser Art Bilder für den praktischen Einsatz nahezu wertlos:

Siehe auch Vergrößerung des geditherten Referenzbildes mit einer festen 256-Farbpalette:

 

siehe auch (auf anderen Glossar-Seiten):


Farbtiefe
optimierte Farbpalette

 


Quelle: Archmatic-Glossar von Alfons Oebbeke, Link: www.glossar.de

Fachwörterglossar der Diplomarbeit von Benjamin Beer, mail: webmaster@bbeer.de
Innovationszentrum Bau - Diplomarbeit am Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig