Microsoft
Größter Hersteller von
Software Die Firma Microsoft wurde 1975 von Bill Gates und Paul Allen
in Redmond (US-Bundesstaat Washington) gegründet Beide schrieben eine Programmiersprache
für den ersten kommerziellen Microcomputer, den MITS Altair. Bekannt
/ berühmt wurde das Unternehmen durch die weit verbreiteten Betriebssysteme
MS-DOS, WINDOWS, Windows
für Workgroups, Windows 95 und Windows NT sowie Standard-Software wie Word für
DOS und Windows sowie Excel. Außerdem bietet Microsoft Entwicklungsumgebungen
für eine Vielzahl von Programmiersprachen an.
Die Erfolgsgeschichte begann
1980: IBM engagierte die damals noch sehr kleine und unscheinbare Softwarefirma
Microsoft, um das Betriebssystem für den ersten Personal Computer von IBM zu
liefen. Gates erkannte die einzigartige Chance für sein Unternehmen und kaufte
hastig für 50.000 Dollar von einem Programmierer in Seattle die Rechte an einem
System namens QDOS und benannte die Software einfach in MS-DOS
um ("QDOS" stand übrigens für "Quick and Dirty Operation System").
Gates soll sich damals bereits sicher gewesen sein, dass der am 12. August 1981
vorgestellte PC von IBM eine ganze Industrie
begründen würde. Zwar wurde der erste Firmen-Leitspruch "A PC on every
desk and in every home" (Ein PC auf jedem Schreibtisch und in jedem Haushalt)
bis heute selbst in den USA nicht erreicht, dennoch sind PCs mit einem Microsoft-System
allgegenwärtig und sorgen für stetigen Umsatz für die Gates-Firma.
Als Lieferant des Betriebssystems
achtete der damals 24 Jahre alte Gates in den Verhandlungen mit IBM clever darauf,
nicht die gesamten Rechte abzugeben, sondern nur auf der Basis von Lizenzverträgen
zu liefern. 18 Jahre nach der Markteinführung des Personal Computers machte
Microsoft 1999 allein mit seinen Betriebssystemen 8,6 Milliarden Dollar (16,3
Mrd DM) Umsatz, 44 Prozent des gesamten Umsatzes.
Zweite Säule des Geschäfts bei Microsoft sind die Anwender-Programme, vor
allem das Büro-Paket Office. Es besteht
aus einzelnen Programmen wie Textverarbeitung ("Word"), Tabellenkalkulation
("Excel"), Präsentation ("PowerPoint") oder Datenbank ("Access").
Der Umsatz mit den Anwendungsprogrammen und Entwicklungswerkzeugen überstieg
1999 sogar den Windows-Anteil leicht: 8,7 Milliarden Dollar (16,5 Mrd DM).
Den restlichen Umsatz von zwölf Prozent (1,8 Mrd Dollar) macht Microsoft mit
Spielen, Hardware (Tastatur, Maus) und seinen vergleichsweise bescheidenen Online-Aktivitäten.
Zur Zauberformel von Bill
Gates gehören die weit reichenden Synergieeffekte zwischen der Betriebssystem-Programmierung
und der Entwicklung der Microsoft-Anwendungsprogramme. Technisch sind Windows
und das Office-Paket durch Technologien wie OLE,
Active X oder COM eng miteinander verbunden.
Im aktuellen Windows 98 ist der Browser
"Internet Explorer" Teil des
Betriebssystems.
Konkurrenzfirmen wie WordPerfect
oder Lotus beklagten, dass sie von Microsoft viel zu spät über die Entwicklungen
bei Windows informiert wurden. Sie gingen davon aus, dass die Office-Entwickler
sich die notwendigen Informationen auf dem Microsoft-Campus von ihren Windows-Kollegen
längst besorgt hatten. Microsoft bestritt allerdings immer diskriminierende
Praktiken.
Da sich das Office-Paket
von Microsoft als Standard in den Büros in aller Welt durchgesetzt hat, sind
inzwischen auch die Hersteller von Windows-Konkurrenzsystemen auf Microsoft
angewiesen. Apple-Chef Steve Jobs überließ
1997 Bill Gates für 150 Millionen Dollar sogar Anteile an Apple Computer, damit
Microsoft das Office-Paket für den Apple
Macintosh weiter entwickelt. Sonst hätten sich zum Höhepunkt der Apple-Krise
wohl noch mehr Anwender von der damals bedrohten Macintosh-Plattform abgewendet.
Aber die ständig wachsende Linux-Gemeinde
wartet bislang vergebens auf ein Office-Programm von Microsoft für ihr
Betriebssystem. Diese Lücke versucht die deutsche Firma StarDivision mit einem
eigenen Office-Paket aufzufüllen, die inzwischen vom Microsoft-Konkurrenten
Sun aufgekauft wurde.
Ende 1999 und Anfang 2000
wird / wurde vermehrt über eine Spaltung von Microsoft gesprochen. Dabei geht
es vor allem um die Herauslösung der Windows-Entwicklung aus dem Gesamtkonzern,
um die enge Verquickung mit der Anwendungsprogrammierung aufzulösen. "Baby-Bill"-Gesellschaften
für Office und andere Anwendungsprogramme könnte wiederum ganz unabhängig von
politischen Überlegungen ihre Produkte für alle möglichen Betriebssysteme anbieten,
von Windows über Linux bis hin zu Apples Mac OS. (Der Ausdruck "Baby-Bills"
orientiert sich übrigens an den "Baby Bells", die seinerseits durch
die Aufspaltung AT&T entstanden sind).
In einer dritten Firma könnte das Internet-Geschäft von Microsoft zusammengefasst
werden. Gates Mannen hatten vergleichsweise spät den Internet-Trend erkannt
und erst am 7. Dezember 1995 angekündigt, dass Microsoft die PC-Plattform
in das Internet integrieren möchte. Mit Milliarden-Investitionen versuchte
Microsoft seitdem, den Vorsprung von Firmen wie AOL auszugleichen.
die Hisotrie in Stichworten:
- 1975: Der programmierfreudige
Bill Gates verlässt mit 19 die Universität Harvard und gründet zusammen mit
seinem Freund Paul Allen die Firma Microsoft.
- 1980: IBM ordert das
Betriebssystem für seine ersten PCs bei Microsoft. Gates holt Steve Ballmer
zu Microsoft.
- 1985: Erste Versionen
des Betriebssystems Windows entstehen.
Seine grafischen Symbole und die Steuerung mit der Maus sollen die Arbeit
am PC erleichtern.
- 1986: Microsoft geht
an die Börse. Ein Anteil kostete damals 21 Dollar. Er wäre - ohne Beachtung
von Neuemissionen und Aktiensplits - am 13. Januar 2000 umgerechnet etwa 15
000 Dollar wert gewesen.
- 1990: Windows 3.0 wird
ausgeliefert. Das Betriebssystem und seine Nachfolger (Windows 3.1, 95, 98,
NT) laufen heute auf 90 Prozent aller PC weltweit.
- 1995: Windows 95 kommt
auf den Markt. Microsoft kündigt (fast zu spät) sein Engagement im rapide
wachsenden Internet an.
- August 1997: Microsoft
und der Konkurrent Apple enthüllen Pläne
für eine weit reichende Zusammenarbeit.
- Oktober 1997: Die Bündelung
des Internet-Explorers mit Windows bei der Softwareabgabe an Computerhersteller
führt zu Untersuchungen mehrerer Staatsanwaltschaften in den USA. Am 20. Oktober
erklärt das US-Justizministerium diese Praxis für unzulässig.
- 21. Juli 1998: Verkaufschef
Steve Ballmer wird Präsident der Microsoft Corporation.
- 19. Oktober 1998: Beginn
eines langwierigen Kartellverfahrens gegen Microsoft (siehe unten).
- 12. Januar 2000: Medienberichten
zufolge befürworten Anwälte des US-Justizministeriums die Aufspaltung
des Software-Giganten in zwei oder drei kleinere Unternehmen - sie sogenannten
"Baby Bills" (in Anlehnung an die "Baby Bells", die seinerseits
durch die Aufspaltung AT&T entstanden sind).
- 13. Januar 2000: Bill
Gates gibt den Vorstandsvorsitz von Microsoft an die Nummer zwei des Unternehmens,
Steve Ballmer, ab. Gates will sich als "Chief Software Architect"
auf die Entwicklung neuer Softwareprodukte konzentrieren und den Konzern damit
fit machen für den Konkurrenzkampf auf neuen Märkten.
- 17. Februar 2000: Microsoft
stellt sein lange erwartetes Betriebssystem Windows 2000 vor. Das für umgerechnet
rund vier Milliarden Mark entwickelte Programm gilt als größtes kommerzielles
Software-Projekt der Computergeschichte.
siehe
auch (auf anderen Glossar-Seiten):
Windows
PC
Quelle:
Archmatic-Glossar von Alfons Oebbeke, Link: www.glossar.de
Fachwörterglossar
der Diplomarbeit von Benjamin Beer, mail:
webmaster@bbeer.de
Innovationszentrum
Bau - Diplomarbeit am Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig