[or.bit]

Abkürzung für "Objekte und Relationen im Bauwesen mit integrativer Technologie" • [or.bit] ist eine von der mb-Gruppe (siehe mb Software AG) gemeinsam entwickelte Software-Plattform, die als Basis für neue Produktgenerationen dienen soll und während der ACS 2000 vorgestellt wurde. [or.bit] verspricht Redundanzfreiheit, Offenheit gegenüber anderen Datenformaten (z.B. IFC, DXF, DWG) und eine einheitliche, visuell orientierte Benutzerführung.

Die [or.bit]-Technologie ist eine objektorientierte Plattform. Sie basiert auf einem Drei-Schichten-Modell, bestehend aus dem Technologiekern, den Bauobjekten und den darauf aufsetzenden fachbezogenen Anwendungen. Der Kern beinhaltet mathematische, graphische und organisatorische Basisfunktionen und stellt entsprechende Schnittstellen bereit. Die Bauobjekte enthalten geometrische Informationen, Werkstoff- und Leistungsattribute. Jedes Bauobjekt ist als Informationsträger implementiert und steht in genormter, einheitlicher Form allen Anwendungen zur Verfügung.

[or.bit] verspricht eine einheitliche Repräsentation der Daten, da von einem gemeinsamen 3D-Gebäudemodell ausgegangen wird. Dies ermöglicht ein gleichzeitiges Arbeiten in unterschiedlichen Sichten des Bauwerkes: Grundriß, Ansicht, Draufsicht, Schnitt, Detail, 3D-Visualisierung und Planzusammenstellung. Vorgenommene Änderungen in der jeweiligen Sicht werden automatisch im 3D-Modell aktualisiert und auf alle anderen Sichten übertragen. Damit sind die Voraussetzungen für eine parallele Bearbeitung des Projektes durch alle Beteiligten, unabhängig vom Standort, geschaffen.

Die [or.bit]-Technologie ist kompatibel zur o2c-Internet-Technologie und eröffnet durch verschiedene Schnittstellen einen effektiven Datenaustausch mit anderen Programmen. Vor allem die Unterstützung des neuen Datenaustauschformates IFC (Industry Foundation Classes) entspricht den Ansprüchen heutiger Prozesssteuerung im Bauwesen. Bauobjekte können sukzessiv um weitere Aspekte der Bauplanung, der Bauausführung bis hin zur Bauverwaltung ergänzt werden. Die Einführung eines standardisierten, elektronischen Informationsaustausches soll die Voraussetzungen schaffen, Baustoff- und Einbauteilhersteller, Baustoffhändler u.a., in den Planungsprozess einzubinden.

Die Kompatibilität zur o2c-Internet-Technologie kann zudem neue Möglichkeiten der interaktiven, visuellen und dreidimensionalen Präsentation von Produkt- und Planungsdaten eröffnen. Durch die hohe Komprimierung der Daten im o2c-Format nimmt die Übertragung und Darstellung selbst sehr komplexer 3D-Daten nur geringe Zeit in Anspruch.

Auf der ACS 2000 in Frankfurt wurden die ersten fachspezifischen Anwendung auf Basis der neuen [or.bit]-Technologie vorgestellt:

 


Quelle: Archmatic-Glossar von Alfons Oebbeke, Link: www.glossar.de

Fachwörterglossar der Diplomarbeit von Benjamin Beer, mail: webmaster@bbeer.de
Innovationszentrum Bau - Diplomarbeit am Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig